Overdrive

Optional lässt sich der Land Rover mit einem Overdrive ausstatten. In den folgenden Abbildungen handelt es sich um den Overdrive von Superwinch®. Hierbei ist zu beachten, dass im Stage One der Overdrive der Serie Landys nicht zum Einsatz kommen kann. Wenn man sich einen gebrauchten Overdrive anschafft, sollte dieser vor Beginn jeglicher Arbeiten auf Vollständigkeit geprüft werden. Auf jedem Fall sollte man Ersatzsicherungsringe für die Getriebehauptwelle parat haben. Der genaue Einbau des Overdrives ist in der Einbauanleitung hinreichend beschrieben. Ich mache an dieser Stelle deshalb nur entsprechende Bemerkungen, wo mir aufgefallen war, dass die Beschreibung nicht ganz schlüssig ist. Da der Overdrive auch beim Range Rover und dem Defender eingesetzt werden kann, ist es schwierig das richtige Schaltgestänge zu erhalten. Des weiteren ist das Schaltgestänge, zu mindest wenn es aus England kommt, für rechtsgelenkte Land Rover vorgesehen. Die von mir vorgenommenen Modifikationen werde ich später noch beschreiben. 

Der Overdrive im eingebautem Zustand (hier Rechtslenker)

 

Der Overdrive:

 

Zum Einbau des Overdrives:

Vor Beginn der Arbeiten muss das Fahrzeug gegen Wegrollen gesichert werden. Es ist auch ratsam die Batterie abzuklemmen, da die Montagearbeiten sehr nahe an der Batterieleitung durchzuführen sind. 

Entgegen der Einbauanleitung des Overdrives muss das Öl des Zwischengetriebes nicht abgelassen werden. Der hintere Getriebelagerdeckel liegt oberhalb des maximalen Ölfüllstandes. Die Ölfüllstandkontrollschraube liegt etwas unterhalb und hier sollte vorsichtshalber geprüft werden, ob nicht zu viel Öl im Zwischengetriebe ist. Nach dem Entfernen des Getriebelagerdeckels wird das Getriebezahnrad, welches gegen den Overdrivekupplungsmitnehmer getauscht werden muss, sichtbar. An dieser Stelle ist die Zeichnung in der Einbauanleitung etwas ungenau. Das folgende Bild zeigt die Getriebehauptwelle mit eingebauten Getriebezahnrad und mit eingebauten Overdrivekupplungsmitnehmer.

Auf der linken Seite sieht man in der Schnittzeichnung den Ausgangszustand. Auf der Getriebehauptwelle ist zunächst eine Abstandshülse. Es folgt das Getriebezahnrad, eine Distanzscheibe (in verschiedenen Stärken erhältlich) und ein Sicherungsring. Am Ende der Getriebehauptwelle ist noch das Nadellager des Getriebelagerdeckels, welches zu entfernen ist, dargestellt. Da beim Aufschieben des Overdrivekupplungsmitnehmers die Getriebehauptwelle meistens etwas nach vorne rutscht, sollte man an diese Stelle das ursprüngliche Verbaumaß messen. Da die Distanzscheibe im Regelfall wiederzuverwenden ist, wird mit dem Meßschieber die Stärke von Distanzscheibe und Getriebezahnrad gemessen. Vor dem Einbau des Overdrivekupplungsmitnehmers wird jetzt die Stärke von Distanzscheibe, Anlaufscheibe und Overdrivekupplungsmitnehmer gemessen. Diese beiden gemessenen Stärken müssen übereinstimmen. Anderenfalls muss die Anlaufscheibe gegen eine dünnere (dickere) Anlaufscheibe getauscht werden. In der Originallieferung sind hier auch verschiedene Anlaufscheiben beigepackt. Bei einem gebrauchten Overdrive ist in der Regel nur eine Anlaufscheibe vorhanden. Diese Anlaufscheiben sind sehr schwer zu beschaffen. Da bei meinem Stage One das Verbaumaß um 2/10 mm zu stark war, habe ich die Distanzscheibe um 2/10 mm abgeschliffen. (mit entsprechenden Maschinen kein Problem, anderenfalls stabiler Tisch, Glasplatte und feinkörnigen Schmirgelleinen) Damit der Overdrivekupplungsmitnehmer sich leichter aufschieben lässt, sollten Ober- und Unterseite leicht geläppt werden und die Getriebehauptwelle gut mit Öl geschmiert werden. (im Ölsumpf des Zwischengetriebes ist ausreichend Öl)

Das rechte Bild zeigt die Getriebehauptwelle mit eingebautem Overdrivekupplungsmitnehmer. (der Overdrive ist noch nicht eingebaut) Auf der Getriebehauptwelle ist zunächst eine Abstandshülse. Es folgt die Distanzscheibe, die Anlaufscheibe, der Overdrivekupplungsmitnehmer und ein Sicherungsring. Auf dem Overdrivekupplungsmitnehmer ist noch eine Abstandsscheibe und das Nadellager für die Getriebehauptwelle im Overdrive dargestellt. Da das Verbaumaß zuvor gemessen wurde, sollte der Sicherungsring ohne weiteres in die Nut der Getriebehauptwelle passen. Ist dieses nicht der Fall hat sich die Getriebehauptwelle nach vorne verschoben. Die Getriebehauptwelle lässt sich ohne Probleme wieder nach hinten ziehen. Da der Sicherungsring beim Aufbringen stark geweitet werden muss, ist es ratsam hier Ersatz zu haben, falls dieser sich beim ersten Mal nicht gleich richtig montieren lässt. Dieser Sicherungsring ist in jedem Fall zu erneuern.

Falls man das Zwischengetriebeöl gleich wechseln möchte, sollte man es an dieser Stelle, solange der Overdrive nicht eingebaut ist, machen. Durch das offene Getriebe lässt sich das Getriebeöl hervorragend einfüllen. Das Zwischengetriebe sollte, bis auf einem halben Liter, mit Öl gefüllt werden. Der letzte halbe Liter Öl wird über den Overdrive eingefüllt. Dieses gewährleistet, das der Overdrive ausreichend mit Öl versorgt ist.

Jetzt kann der Overdrive eingebaut werden. Ich habe den Overdrive vom Innenraum des Fahrzeuges eingebaut. Das Getriebe und Zwischengetriebe sollten im Leerlauf sein, dann lässt sich der Overdrive leicht aufschieben. Jetzt muss nur noch das zusätzliche Schaltgestänge für den Overdrive montiert werden.

Sämtliche Arbeiten lassen sich beim stehenden Fahrzeug durchführen. Eine Hebebühne oder Aufbocken ist nicht nötig. Das Fahrzeug muss aber unbedingt gegen Wegrollen gesichert werden, da zur Montage des Overdrives das Handbremsseil ausgebaut und das Wiederlager modifiziert werden müssen.

 

Explosionszeichnung Overdrive